AGB-Kontrolle im Arbeitsrecht
Übersicht und kurzes Prüfschema über die AGB Kontrolle im Arbeitsrecht, v.a. in arbeitsrechtlichen Verträgen

Prüfungsschema – AGB-Kontrolle im Arbeitsrecht
I. Anwendungsbereich
a. sachlich, vgl. § 310 IV BGB b. persönlich, vgl. § 310 I BGB
II. Vorliegen einer AGB
- Für eine Vielzahl von Verträgen vorformulierte Vertragsbedingung, vgl. § 305 I S. 1 BGB oder einmalige Verwendung, vgl. § 310 III Nr. 2 BGB
- vom Verwender = Arbeitgeber bei Vertragsschluss gestellt: Vermutung nach § 310 III Nr. 1 BGB
- nicht ausgehandelt, vgl. § 305 I S. 3 BGB
III. Einbeziehung in den Vertrag
- keine Individual-Vereinbarung, vgl. § 305 b BGB
- keine überraschende Klausel, vgl. § 305 c I BGB
- § 305 II und III BGB gelten nicht, vgl. § 310 IV S. 2, 2. HS BGB.
IV. Auslegung
- Maßstab = objektive Sicht eines durchschnittlichen Arbeitnehmers, Begleitumstände des Vertragsschlusses, vgl. § 310 III Nr. 3 BGB
- Zweifel bei der Auslegung gehen zu Lasten des Arbeitgebers, vgl. § 305 c II BGB
V. Inhaltskontrolle
a. Anwendbarkeit der §§ 307 – 309 BGB
Ausschluss gem. § 307 III BGB bei deklaratorischen Klauseln (dann nur Transparenzkontrolle und § 138 BGB, siehe Punkt c.)
b. Klauselverbote Prüfungsreihenfolge:
(1.) § 309 i.V.m. § 310 IV S. 2 BGB (Klauselverbote ohne Wertungsmöglichkeit), arbeitsrechtliche Besonderheiten sind zu berücksichtigen
(2.) § 308 i.V.m. § 310 IV S.2 BGB (Klauselverbote mit Wertungsmöglichkeit), arbeitsrechtliche Besonderheiten sind zu berücksichtigen
(3.) § 307 I S. 1 BGB i.V.m. §§ 307 II, 310 IV (Generalklausel)